Wie bereits bei der Konzeption und Umsetzung der Ausstellung „Kann denn Baden Sünde sein?“ im historischen Martinsturm in Bregenz, knüpften die Kreativen des Super Büro für Gestaltung auch bei der Realisierung einer begleitenden Publikation an die Historie an: Hier lassen sie den Leser in die Atmosphäre und charakteristische Anmutung der fünfziger Jahre eintauchen, die durchaus als Hochzeit der klassischen Illustrierten bezeichnet werden können.

Während die Ausstellung bereits in den zwanziger Jahren ansetzt und einen Bogen bis hin zur Neuzeit im wahrsten Wortsinn spannt, indem die Historie in Form von Wäscheleinen und darauf hängenden Handtüchern vermittelt wurde, wurde für das Journal ein Ausflug in die Fünfziger unternommen. Auf dem gestrichenen Umschlagmaterial präsentiert sich eine vollflächige historische Schwarzweißfotografie, die von der schwungvollen und nostalgisch-anmutenden Ausstellungstypografie des Titels prägnant überschrieben wird. Im Innenteil erwarten den Leser vier Kapitel auf einer griffigen, offenen Papieroberfläche – auch hier durchgehend monochrom und mit typografischen Raffinessen. Wie bereits auf dem Plakat zur Ausstellung verschmelzen großformatige Aufmacherbilder mit ihren jeweiligen spielerisch gesetzten Headlines. Auf anderen Seiten wird die Typografie wiederum ganz ohne bildliche Unterstützung zu einem eigenständigen Sujet gesetzt.

Auf diese Weise ergibt sich ein erzählerischer Spannungsbogen, der mit Anekdoten, historischen Anzeigenmotiven sowie zusätzlichem Bildmaterial über die Ausstellungsinhalte hinausgeht und damit eine weitere, unabhängige Erzählebene bildet. Die emotionale Bedeutung des Themas für die Einwohner von Bregenz, die Dynamik und Lebendigkeit des Elements Wasser sowie das generelle Lebensgefühl der jeweiligen Jahrzehnte wird hier auf 60 Seiten erlebbar.